Was kann Schule lernen aus den Erfahrungen, die mehrsprachige Kinder und Jugendliche in ihrer Bildungslaufbahn gemacht haben? Und was verändert sich, wenn junge Menschen ermutigt werden, ihre Mehrsprachigkeit – in der Schule und in anderen Kontexten wie z.B. Wettbewerben – sichtbar und hörbar zu machen? In unserer dritten Fachveranstaltung stellt Hannes Schweiger gemeinsam mit Miriam Weidl, Jelena Altomare und Amina Račević ein Forschungsprojekt der Universität Wien im Rahmen des Förderprogramms Sparkling Science vor, das den Redewettbewerb SAG’S MULTI – das seit 2009 umgesetzte österreichische Vorbild von Mehr Sprachen – mehr WIR – wissenschaftlich begleitet. Das Forschungsteam gibt Einblicke in die vorläufigen Ergebnisse, spricht Empfehlungen aus und gibt konkrete Maßnahmen an die Hand, wie Schule Mehrsprachigkeit effektiv fördern kann.
Hannes Schweiger ist Assoziierter Professor am Institut für Germanistik (Fachbereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache) sowie am Zentrum für Lehrer*innenbildung der Universität Wien. Er leitet das Sparkling-Science-Projekt „SAG’S MULTI – Selbstermächtigung durch Mehrsprachigkeit“. Seine Schwerpunkte sind Mehrsprachigkeit; literarisches, ästhetisches und kulturreflexives Lernen im Sprachunterricht; migrationspädagogische Perspektiven; sprachliche Bildung und Sprachenförderung in der Schule.
Jelena Altomare ist Praedoc-Mitarbeiterin im Projekt zu SAG’S MULTI und Doktorandin an der Universität Wien, wo sie Transkulturelle Kommunikation (Deutsch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Französisch) und das MA-Studium Deutsch als Fremd-/Zweitsprache absolvierte. Sie hielt Deutschkurse für diverse Zielgruppen und konzipierte Lehrmaterial für Online-Sprachkurse im medizinischen Sektor. Ihre Forschungsinteressen umfassen Sprachbiografien, Sprachrepertoires, soziale Ungleichheit und Mehrsprachigkeit.
Amina Račević studiert im Master Lehramt mit den Fächern Deutsch sowie Geschichte und politische Bildung. Neben ihrem Studium und ihrer Tätigkeit als studentische Mitarbeiterin im Projekt zu SAG’S MULTI arbeitet sie auch im Udele-Projekt, das Bildungsungleichheit im Englischunterricht untersucht. Ihre Interessen liegen in der Förderung von Bildungsgerechtigkeit durch Mehrsprachigkeit sowie Identität im Kontext von Sprache.
Miriam Weidl ist PostDoc-Mitarbeiterin im Projekt zu SAG’S MULTI und Co-Investigatorin im Udele-Projekt am Institut für Anglistik und Amerikanistik der Universität Wien. Sie promovierte in Soziolinguistik an der SOAS, University of London. Ihre Forschungsinteressen umfassen Mehrsprachigkeit, Translanguaging und Bildung, mit einem besonderen Schwerpunkt auf ethnografischen Ansätzen zu Sprachpraktiken, Sprachideologien und sprachlicher Vielfalt in pädagogischen und sozialen Kontexten.