„Mehr Sprachen – mehr WIR:
Mehrsprachigkeit an der Schule fördern“
Lehrkräfte sind die zentralen Schlüsselfiguren der Bildungsbiografie von Schüler:innen. Mit unserer Veranstaltungsreihe „Mehr Sprachen – mehr WIR: Mehrsprachigkeit an der Schule fördern“ möchten wir pädagogische Fachkräfte inspirieren und befähigen, Mehrsprachigkeit an Schulen gezielt zu fördern. In den insgesamt fünf Veranstaltungen bekommen Sie Einblicke in die Theorie und Praxis rund um das Thema Mehrsprachigkeit und erhalten Inputs, Hinweise zu Materialien und haben die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Alle Fachveranstaltungen finden in Kooperation mit dem Deutschen Schulportal der Robert Bosch Stiftung statt.
Die Förderung von Mehrsprachigkeit trägt wesentlich zur Überwindung von Vorurteilen und zur Stärkung der gesellschaftlichen Vielfalt bei. In unserer zweiten Veranstaltung spricht Jun.-Prof. Dr. Simone Plöger über den konstruktiven Umgang mit Sorgen im Zusammenhang mit Mehrsprachigkeit. Sie erläutert, warum die Angst vor doppelter Halbsprachigkeit unbegründet ist und wie die positive Wahrnehmung von Mehrsprachigkeit gestärkt werden kann.
Prof. Dr. Simone Plöger ist Juniorprofessorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Schulforschung / Inklusion an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ihre zentralen Lehr- und Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Mehrsprachigkeit, Diversität, Diskriminierung und Ungleichheit im Kontext schulischer Bildung sowie in der Gestaltung einer inklusionsorientierten und diskriminierungskritischen Lehrkräftebildung.
Wie gelingt die Förderung von Mehrsprachigkeit praktisch im Unterricht und in der Schulkultur? Drei Vertreter:innen von Schulen in ganz Deutschland berichten, wie sie Mehrsprachigkeit in ihrem Alltag fördern. Sie teilen ihre Beweggründe, Herausforderungen, denen sie begegnet sind, und positive Veränderungen, die durch die Stärkung von Mehrsprachigkeit eingetreten sind. Udo Ulrich ist als Schulleiter von der Schule im Rastbachtal in Saarbrücken dabei. Andrea Wissinger ist die Schulleiterin der Otto-Tschirch-Oberschule in Brandenburg an der Havel und Anh Thi Đỗ-Kavka vertritt die Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg in Hamburg, an der sie als Lehrerin arbeitet und eine Beförderungsstelle für die Koordination für Diversitätsbewusste Bildung hat.
Digitale Technologien eröffnen zahlreiche Möglichkeiten, die sprachliche Vielfalt im Schulalltag sichtbar zu machen und mehrsprachige Ressourcen effektiv einzusetzen. Im vierten Teil unserer Veranstaltungsreihe erklärt Dr. Till Woerfel, wie digitale Tools den Einbezug von Mehrsprachigkeit im Unterricht erleichtern und gleichzeitig wichtige Kompetenzen des 21. Jahrhunderts, insbesondere im Bereich der Digitalisierung, fördern. Er präsentiert praxisnahe Beispiele, die zeigen, wie solche Ansätze erfolgreich umgesetzt werden können.
Dr. Till Woerfel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln. 2016 wurde er zum Einfluss von Sprachdominanz und sprachspezifischen Mustern bei bilingualen Kindern an der LMU München promoviert. Aktuell forscht er in den BMBF-Projekten "Metavorhaben Sprachliche Bildung in der Einwanderungsgesellschaft" und "Schule macht stark" u.a. zu sprachlicher Bildung, Mehrsprachigkeit und Digitalität. Seit 2023 leitet er das BMBF-Verbundprojekt „HSU-Interregio – Herkunftssprachlichen Unterricht interdisziplinär und interregional erforschen, entwickeln, vernetzen“.
Im letzten Teil unserer Veranstaltungsreihe widmen wir uns dem Thema diskriminierungskritische Sprachenbildung. Die Förderung von Mehrsprachigkeit steht in einem gesellschaftlichen Kontext, der von Rassismus und Diskriminierung geprägt ist. Unsere Referentinnen Kimberly Naboa Menzel und Aster Oberreit von der SchlaU-Werkstatt für Migrationspädagogik zeigen auf, wie Bildungspraxis im Unterricht inklusiv, diskriminierungskritisch und diversitätsorientiert gestaltet werden kann.
Aster Oberreit ist Bildungsreferentin für das Projekt Tragweite der SchLaU-Werkstatt für Migrationspädagogik gGmbH (Standorte Hamburg und Niedersachsen) und Diversity Managerin. Ihre Schwerpunkte sind Rassismuskritik und Empowerment. In ihrer beruflichen Laufbahn im Marketing und Vertrieb hat sie ihre Kommunikations- und strategischen Fähigkeiten weiterentwickelt. Diese nutzt sie nun, um ihre Botschaften effektiv zu verbreiten und andere zu ermutigen, sich für ihre Rechte einzusetzen. Als Co-Gründerin und Vorstandsvorsitzende des gemeinnützigen Vereins We A.R.E. (https://www.weare-antirassismus.de/), der sich für frühkindliche antirassistische Erziehung einsetzt, hat sie zahlreiche Workshops und Seminare geleitet.
Kimberly Naboa Menzel ist Bildungsreferentin für das Projekt Tragweite und betreut den Standort Niedersachsen für die SchlaU-Werkstatt für Migrationspädagogik gGmbH. Ihre Schwerpunkte sind die diskriminierungskritische Handlungskompetenz als Teil pädagogischer Professionalität sowie die Sensibilisierung für Mehrsprachigkeit und sprachliche Komplexität der deutschen Sprache im Unterrichtskontext. Zudem ist sie als Dozentin in der Lehreramtsausbildung tätig.
Hier gibt es Informationen und Material zu vergangenen Veranstaltungen zum Nachlesen.
Falls noch offene Fragen bestehen, können diese in der Online-Sprechstunde persönlich geklärt werden.